Tagebuch der Anne Frank
Monooper von Grigori Frid
Zum Stück
Auf mir lasten schwere Gewichte und ziehen mich in den Abgrund. Ich habe ein Gefühl wie ein Singvogel, die Flügel brutal abgeschnitten, der im Käfig flattert, flattert, flattert, flattert und im Dunkeln ringsum an die Gitterstäbe stößt. „Nach draußen, nach draußen!“ –so schreit es in mir. „Ich möchte atmen und lachen!“ Doch ich weiß wohl, dass es keine Antwort gibt. Drum geh´ ich schlafen, um somit irgendwie zu verkürzen all die Stunden voll unheimlicher Angst und Stille.
Aus dem Libretto
Besetzung
Anne Frank
Margaret Rose Koenn
Musikalische Leitung
Daxi Pan
Inszenierung
Marc von Reth
Ausstattung
Anne Dembeck
Premiere am 15. 11. 2003 in der Reithalle, Landestheater Coburg
Presse
Die Coburger Erstaufführung, die Marc von Reth in der Reithalle inszenierte, schafft bewußt Raum für Zwischentöne – Zwischentöne, die auch Frids Partitur hörbar macht. (…) Gerade dadurch daß sie sich plakative Akzente versagt, gewinnt diese Inszenierung ihre stille Eindringlichkeit, die nicht zuletzt aus der überzeugenden Verbindung von Regie und Ausstattung entsteht. (…) Bemerkenswert eindringlich auf die Bühne gebrachtes inneres Drama eines jungen Lebens zwischen stillem Leid und verzweifelter Hoffnung. Befreiender Beifall.
Coburger Tageblatt