Oper von Antonin Dvorák / Wettbewerbsbeitrag
european opera directing price competition 2007
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Eine neue Sichtweise auf Antonin Dvoráks Oper
Obwohl wir mit unserem rationalen Verstand die Existenz von Nixen und Wassermännern leugnen, trifft Rusalkas Schicksal einen wunden Punkt unserer Seele. Der Wunsch, geliebt zu werden, verbunden mit der Idee, anders sein zu müssen, um in dieser Liebe Erfüllung zu finden. Anders zu sein, im Sinne von sich selbst neu erfinden. Jeden Tag erfinden in virtuellen Realitäten Menschen sich eine andere Identität, ein zweites Leben, in der Hoffnung, im schrankenfreien Raum des Internets ihre große Liebe zu treffen, die sie aus der banalen Alltagsumgebung herauslöst. Dieser Konflikt zwischen Realität und Illusion bildet die Grundlage meines Konzepts für Rusalka. Ebenso wie in Dvoraks Märchen könnten Rusalka und der Prinz aber auch im Cyberspace zueinander finden und glücklich werden, wenn nicht ein weiteres Paar, was als Paar gar nicht in Erscheinung tritt, ihrer Beziehung im Weg stehen würde: Wassermann und Jezibaba. Deshalb muss eine Interpretation der Opers ich gerade an diesen beiden Charakteren beweisen. Ist Zauberei vielleicht nur eine technische Illusion und besteht eine Verbindung zwischen der Hexe und der fremden Fürstin? Und ist der Wassermann tatsächlich der nette väterliche Freund der Nixen, oder bindet er sie nicht vielmehr mit Goldglitter an den Grund eines morastigen Tümpels, aus dem der Wunsch nach einem Entkommen nur allzu verständlich ist? Meine Rusalka arbeitet in einem Animierschuppen, trifft ihren Prinzen online und versucht mit seiner Hilfe, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Ihre Wünsche zerplatzen, sie bleibt desillusioniert vor dem leeren Bildschirm gefangen, aber kann nicht in ihre eigene Vergangenheit zurück. Sie verliert sich selbst im virtuellen Raum, ein Gespenst des Cyberspace, das noch andere hineinlocken wird. Und ob der Kuss der Virtualität nun Verdammnis oder Erlösung ist, bleibt eine offene Frage. Auf jeden Fall ist es eine Verlockung, die die menschliche Phantasie in unserer Zeit stärker in Versuchung führt, als es die versunkene Welt der Wasserleute vermochte.
Das komplette Konzept kann auf Anfrage gerne zugeschickt werden.
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Alle Bilder, alle Stücke zum Stöbern finden sich auch im Kaleidoskop.
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